Donnerstag, 10. März 2011

Uganda: 04.03.11 – 11.03.11

Die ersten Veränderungen, welche wir wahrnahmen gegenüber Kenya waren die guten Strassen und die Vegetation: grüner, saftiger, tropischer. Bananenbäume, Palmen und grün leuchtende Teefelder zogen an uns vorbei, als wir Richtung Jinja fuhren. Dort kauften wir eine SIM Karte, wechselten Geld und informierten uns über die Übernachtungsmöglichkeiten. Das Kingfisher Safaris Resort am rechten Nil-Ufer steuerten wir als erstes an: eine luxuriöse Ferienanlage in deutscher Hand, eigentlich nicht unser Stil, aber da sie auch Camping anboten und die Poolanlage lockte, mussten wir nicht lange überlegen. Schön gelegen, mit Blick auf den Nil und den Lake Victoria, Strohhüttenatmosphäre und eben: ein Schwumm im Pool mit anschliessendem „Nile Special“ (kühles Bierchen) waren doch nicht zu verachten…tags darauf war wieder Kilometerfressen angesagt: mehr oder weniger entlang dem Äquator fuhren wir über gute Teerstrasse ca. 350 km nach Fort Portal nahe an der Grenze zum Kongo. In „Kluges Guesthouse“ kehrten wir ein und verbrachten die Nacht auf dem Campingplatz.

Am nächsten Morgen erlebten wir unseren ersten Regen: eine dunkle Wolkenfront zog in atemberaubenden Tempo heran und brachte einige Stunden Schauer, zum Glück konnten wir gerade noch rechtzeitig einpacken und losfahren. Als wir beim Queens Elisabeth Nationalpark ankamen, regnete es immer noch und wir waren nicht sicher, ob wir die doch nicht ganz billigen Eintritt lösen sollten oder nicht. Ein Tee und eine Stunde später hörte es auf zu regnen und wir kauften die Tickets: rein in den Park. Durch hügelige Landschaft, vorbei an Kraterseen, buschige Savannen führte uns der Track zur Fishermans Lodge, wo wir zusätzliche Tickets für eine zweistündige Bootsfahrt auf dem Kazinga-Kanal erstanden. Um drei Uhr gings los: entlang dem River durften wir unzählige Hippos, Nil-Krokodile, Wasser- und andere (komische) Vögel, Büffel, Wildschweine, Lizards und Antilopen bestaunen. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus…So viele verschiedene Tierarten, welche zusammen leben, in freier Wildnis beobachten zu können, war wirklich ein unvergessliches Erlebnis.


Nie Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz im Nationalpark – nicht alleine: weitere Wildschweine teilten den Platz mit uns – sie frassen uns beinahe von den Tellern… Tags darauf versuchten wir unser Glück im Fig tree Camp, wo wir – ohne Reservation – zwei Plätze für das Schimpansentrekking zu ergattern versuchten. Und siehe da: tatsächlich kam eine angekündigte Gruppe zu spät, so dass wir nachrutschen konnten und einen Guide für uns alleine hatte.

 Die nächsten drei Stunden waren wir zu Fuss in der Kyambura Schlucht unterwegs, wo insgesamt drei Schimpansenfamilien, 21 Tiere, an Menschen gewöhnt wurden. Nach kurzer Zeit wurden wir fündig, unser Guide lokalisierte eine Gruppe Schimpansen. Insgesamt 13 Tiere tummelten sich auf einem riesigen Baum und schien sich an unserer Anwesenheit nicht zu stören. Die Kleinen turnten in den Ästen umher, die älteren Tiere nahmen gerade Frühstück zu sich…Das Highlight jedoch war, dass drei Tiere auf dem Weg vor uns Purzelbäume schlugen und der eine sogar auf uns zukam, bis auf einen Meter heran, uns einen Ast anwarf, sich wieder entfernte, und dasselbe ein zweites Mal….ich hatte zuerst tatsächlich fast ein bisschen Angst, als dieser doch nicht gerade kleine Schimpanse zielstrebig auf uns zumarschierte, einen Ast ergriff und diesen gegen uns schleuderte…doch der Guide deutete und, dass wir nicht weggehen sollten, es sei keine Gefahr. Über eine Stunde durften wir bei diesen Tieren verbringen! Schon wieder hatten wir unglaubliches Glück, dass wir dies erleben durften.

Nachmittags fuhren wir weiter südwärts über Kabale an den Lake Bunyonyi. Wunderschön gelegen zwischen steilen Hügeln, welche teilweise bewirtschaftet sind, liegt dieser See auf gut 2000 m.ü.M. Das Wasser dementsprechend kühl, aber billharziose-frei…also ab ins kühle Nass. Leider spinnt seit gestern unsere kleine Canon-Digicam, sie verweigert das Zoomen und macht sich dadurch unbrauchbar. Schon die zweite kleine Kamera, welche uns auf der Reise aussteigt: die erste mussten wir bereits im Tessin beerdigen. Auch sie machte sich selbständig, in dem sie mir nichts dir nichts einfach abstellte oder die Speicherkarte nicht erkannte. Zum Glück haben wir uns in der Schweiz mit einer dritten Kleinen eingedeckt…als hätten wir gewusst, dass uns Canon nicht gut gesinnt ist auf dieser Reise. Nun beten wir für die Elektronik von Nikon…
Lake Buyonyi

Zwei Tage Waschen, Aufräumen, Reiseführer über Ruanda lesen, Navi mit POIS (Points of Interests) füttern, Lesen, Kanu fahren…wir waren schnell unterwegs die letzten Tage und genossen das Nichtstun und die Ausflüge auf den See. Auch Dotschli hatte eine Pause verdient, denn wir hörten von anderen Overlandern, dass er in der Regenzeit in Tanzania wieder gefordert sein würde…

Fazit Uganda:

Oha, wir haben das Fazit Kenya vergessen: kurz zum Nachholen. Kenya war nach Äthiopien wirklich ein Aufsteller, vor allem was die Menschen betrifft. Wir haben uns wohl gefühlt in Kenya, willkommen, und nicht nur als give-me give-me. Die ersten Nationalparks und natürlich der Mt. Kenya waren der Hammer…doch nun zu Uganda, dem Land des Tees und der Bananas. Grüne Bananen, gelbe Bananen, grosse und kleine Bananen – und lecker sind sie obendrein auch noch. Das Land ist grösstenteils – jedenfalls was wir gesehen haben und das ist ja nicht sooo viel – grün, fast tropisch und eben übersät von den leuchtenden Teefeldern und Bananenplantagen. Die hügelige Landschaft im Süden zu Ruanda mit den vielen Seen war wirklich traumhaft schön. Kulinarisch können wir leider nichts sagen – wir haben immer selber gekocht…Uganda hat uns sehr gefallen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Corinne und Adi, immer wieder lese ich euren interessanten Reiseberichte. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und viele spannenden Momente. E liebe Gruess Hene&Co

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