Dienstag, 1. März 2011

Kenya, Teil 1: 09.02.11 – 28.02.11

Die breite sandige Piste führte uns weiter gegen Süden, alles entlang dem Turkana See. In einem kleinen Dörfchen luden wir einen Einheimischen auf unser Dach, welcher ins übernächste Dorf mitfahren wollte. Eine Hand wäscht die andere: er hatte eine Mitfahrgelegenheit und wir einen „Local“, der den Weg kannte und zudem fühlte ich mich doch ein bisschen sicherer mit einem Einheimischen auf dem Dach ;-). Dieses Spielchen wiederholte sich noch zwei Mal…Ach ja, und ich merkte plötzlich auch, dass in Kenya Linksverkehr herrscht…aber auf der guten Piste hatte ja eh nur ein Fahrzeug platz und wen kümmerte das schon: es kamen ja eh keine Fahrzeuge entgegen. Nach vier Stunden teilweise weichsandiger aber guter Piste erreichten wir Kalokol, wo uns ein junger Mann auf eine Lodge in Eliye Springs aufmerksam machte – und uns dorthin führte. Erneut durften wir ein wahres Paradies kennen lernen: ein Schweizer (Rolf) hat sich da ein paar Strohhütten nach Schweizer Standart ausgebaut und vermietet diese nun an Touristen.

Elyie Springs am Lake Turkana

Traumstrand am Lake Turkana, Billharziose-frei (DANKE Dani ;-)), das Wasser ca. 30 Grad warm (tagsüber im Schatten ca. 35-40 Grad…), also kaum eine Abkühlung. Wir genossen trotz der Hitze ein paar Tage Erholung und bereiteten uns auf das weitere Kenia vor: welche Nationalparks wollen wir besuchen? Wollen wir nach Uganda / Ruanda oder direkt nach Tanzania runter? Karten studieren, Reiseführer lesen…uff ist das anstrengend ;-)! Rolf half uns mit der weiteren Planung – er lebt schon 15 Jahre in Kenia und hat uns beraten, welche Parks sich lohnen und welche weniger. Fast eine Woche lang genossen wir das Strandleben, meist mutterseelenalleine….und waren froh, die Westroute entlang des Turkana-Sees gewählt zu haben, nicht nur uns, sondern auch Dotschli zu liebe. Von andern Reisenden haben wir gehört, dass die Ostroute den Fahrzeugen doch arg zusetzen würde…

Auf übler Strasse (welche vor Jahren mal geteert war – davon blieben aber nur Reste und riiiesen Löcher übrig…) gings weiter südwärts über Lokichar zum Marich Pass Field Studies Centre, einem Campingplatz mit Bungalows, wo viele (vor allem englische) Universitäten Forschung von Flora und Fauna betreiben. Wie waren wir froh, nach 8 Stunden anstrengender Fahrt in eine solch schöne Oase zu kommen. Wir campten unter schattigen Bäumen, in welchen kleine Affen ihr Unwesen trieben, und wir konnten diesem Treiben wie im Zoo zuschauen! Das Camp liegt direkt an einem Fluss – ein Bad war natürlich ein Muss ;-) Den nächsten Tag verbrachten wir mit einem schönen Morgenspaziergang – ein wahrer Genuss, weil uns weder eine Kinderschar noch sonst jemand folgte – mit Lesen, Brot backen und Aufräumen. Ja, auch das muss halt manchmal sein. Tags darauf fuhren wir über den Marich Pass nach Kapenguria, wo wir einen Markt-Halt einlegten. Nun merkten wir, dass wir wohl wirklich in Afrika angekommen waren: freundliche, unaufdringliche Menschen, ein Gewühl von Kleiderständen, Früchte- und Gemüseständen und der Fisch fehlte auch nicht. Wir deckten uns ein, kauften eine lokale SIM Karte und fuhren weiter südlich zum Saiwa Swamp National Park, dem kleinsten Nationalpark Kenias. Am Entrance Gate erkundigten wir uns nach den Preisen und kauften die Tickets: Eines für Corinne, eines für mich, eines für Dotschli, dann eines zum Campen für Corinne, eines zum Campen für mich, eine Quittung für die Broschüre – gibt glatte sechs Tickets und minus 80 US-Dollar. OK, nun aber rein und hoffen, dass wir auch was sehen: dieser kleine Park besteht aus einem Sumpf, der nur zu Fuss erkundet werden kann. Über Laufstege marschierten wir die nächsten vier Stunden durch diesen Park und bekamen doch allerhand zu sehen: Sitatunga-Antilopen (können schwimmen und leben im Sumpf!), Vervet Affen, Brazza Affen, Otter und zahlreiche Vogelarten durften wir am ersten Tag bestaunen. 
im Saiwa Swamp Nationalpark

Das Camp liegt wunderschön mit Blick auf den Sumpf und – wir waren die einzigen Touristen weit und breit! Die Nacht war leider weniger erfreulich: ca. 1 km vom Camp entfernt, bereits ausserhalb des Nationalparks, arbeiteten mehrere Locals die ganze Nacht lang - und neben ihnen ein Fernseher, der wohl halb Kenya mit Sound belieferte. Um 3 Uhr morgens weckte ich genervt einen Ranger, der für Ruhe sorgen sollte…doch eben, wir sind ja in Afrika und da ist nicht alles so, wie wir es uns vorstellen. Es wurde denn zum Glück auch so Morgen und der Kaffee schmeckte mir trotzdem.

Über Kitale fuhren wir nach Eldoret, die drittgrösste Stadt Kenyas. Dort erhofften wir uns schnelleres Internet, schon lange hatten wir nicht mehr mit unseren Eltern telefoniert (skype sei Dank!). Die Suche nach einem Schlafplätzchen in der Stadt selber gestaltete sich ein bisschen schwierig. So landeten wir in einem Nobelschuppen – die Dame an der Reception hatte wohl noch nie einen Overlander gesehen, der im Auto auf dem Parkplatz nächtigen will…der Chief Officer Senior Manager himself kam sich am nächsten Morgen entschuldigen und wenn wir möchten, sollten wir doch noch eine Nacht länger bleiben…Das Internet war wirklich brauchbar – eine Wohltat nach Äthiopien. Wir konnten skypen, den Äthiopienbericht 2 inkl. Fotos hochladen und Infos sammeln für die Weiterreise. Am nächsten Morgen ging’s zuerst ins Shoppingcenter Nakkumat: unglaublich, was nun plötzlich alles wieder zu kaufen war. Das Sortiment war teilweise grösser als in der Schweiz oder Frankreich, wir verbrachten Stunden damit, einfach durch die Regale zu schlendern…;-), Gewürze, Saucen, Fleisch und sogar Granny Smith Äpfel landeten im Einkaufswagen.

Weiter ging’s auf der Hauptverkehrsachse ins Kembu Camp, kurz vor Nakuru. Das Camp ist eigentlich eine Farm, wunderschön gelegen inmitten „wilder“ Felder, welche hier im Gegensatz zu Äthiopien mit schweren Maschinen wie in Europa bewirtschaftet werden. Auch das Camp selber traf unsern Geschmack zu 100 %: schöner Rasen, eine nette Bar mit free Ping-pong und Billard, ein Bierchen am Cheminée nach dem Nachtessen – sprich: Ferien pur. Solche Erholung waren wir uns gar nicht mehr gewohnt und wir genossen es daher doppelt. Auch die Gastgeber waren freundlich und offen. Am nächsten Morgen gönnte ich Dotschli ein bisschen Fett an die Kardan- und andern Schmiernippel und wir besichtigten ein „Projekt“ einer Engländerin, um einheimische Frauen einen Arbeitsplatz zu geben: die „Kenana Knitter Critter Farm“ (www.kenanaknitters.com). Die Landwirtschaft alleine würde eine Grossfamilie kaum ernähren können. Nebst dem Einkommen bietet dieser Platz den bis zu 250 Arbeitnehmerinnen vom Schulunterricht über PC-Unterricht, Kinderhort bis hin zu einer kleinen homöopathischen Klinik. So werden hier reihenweise Teddys, andere kleine Tierchen, Pullover, Decken, Mützen, Teppiche, Socken etc. gestrickt – alles für den Export in den Westen. Wir nützten natürlich auch die Gelegenheit, um einerseits einen Beitrag an dieses aus unserer Sicht sehr sinnvollen Projekt zu leisten und um ein paar nette Souvenirs zu kaufen. Unter anderem begleitet uns seit diesem Besuch dieser kleine Schutzengel – hoffentlich werden wir ihn nie ernsthaft brauchen ! 
Schutzengel


Über Nakuru ging’s weiter durchs Hochland über Nyahururu, Nyeri bis nach Naru Moru bzw. ca. 7 km nördlich davon in die Mountain Rock Lodge. Dort organisierten wir uns ein Highlight unserer Afrikareise: ein 5-tägiges Trekking auf den Mt. Kenya bzw. auf den Point Lenana. Die beiden Hauptgipfel des Mt. Kenya sind für unsereins nicht besteigbar: zu technisch, zu anspruchsvoll. Nachdem wir in den Simien Mountains selber gekocht, im Zelt geschlafen und alles selber organisiert hatten, buchten wir dieses Mal ein „all inclusive“ Package. Übernachtungen in SAC-ähnlichen Mountain-huts inkl. Food für fünf Tage.


Trekking Mt. Kenya / Point Lenana (4985 m.ü.M.)
Nachdem wir in Nanyuki die gesamte Crew (bestehend aus 4 Trägern, einem Koch und dem Guide Francis) sowie die Verpflegung in den Minibus geladen hatten, wurden wir ca. eine Stunde zum Entrance Gate des Mt. Kenya National Park gefahren.

Dort zauberte Joseph, der junge Koch, ein leckeres Zmittag auf den Tisch und danach machten wir uns auf die Socken. Der Weg ins erste Camp, Old Moses Camp (3300 m.ü.M.) war einfach und relativ kurz (2 h), aber nicht minder interessant: der Feldweg führte durch vier verschiedene Vegetationszonen. Bitte fragt mich nicht, wie diese heissen – Francis erklärte viel, doch seine Aussprache, unser nicht immer topaktuelles Englisch sowie die Höhenluft führten dazu, dass nicht alles in unseren Hirnzellen gespeichert blieb…zuerst marschierten wir im dschungelähnnlichen Wald, dann wechselten wir in eine „Bambuszone“, bevor wir durch kniehohe Büsche und zuletzt über der Waldgrenze im Gras zur Old Moses Hut kamen. Dort servierte Joseph Tee, Pop Corn und Biscuits. Komfort und Sauberkeit kann nicht mit unseren SAC-Hütten in der Schweiz verglichen werden: die durchgelegenen Matrazen haben keine Leintücher, die Toiletten sind teilweise einfach ein Loch und selbst in den Schlafräumen teilten wir den Platz mit Mäusen…Joseph leistete auch Abends volle Arbeit (vgl. Bild), wir assen wie die Fürsten….Francis erklärte uns anhand der Karte den nächsten Tag und schon bald verkrochen wir uns in die Schlafsäcke. Auch wenn das Old Moses Camp noch nicht derart hoch gelegen ist: wir haben gefroren wie im dicksten Winter.


Im Shipton's Camp
 
Tag zwei begann mit Kaffee, Tee und – in Kenya gibt’s leider nur weisses Toastbrot – eben weissem Toastbrot, so dachten wir, und begannen mit Schmieren von „Gonfi-Brötli“. Als wir schon fast genug gegessen hatten, tischte uns Joseph ein wahrhaftiges „Buure-Zmorge“ mit Speck, weissen Bohnen, Omeletten, Eiern und Würsten auf! Eine reichhaltige Früchteplatte durfte natürlich auch nicht fehlen. Au weia – mit derart vollem Bauch gings dann doch weniger schnell den Berg hoch…durch macchia-ähnliche Büsche führte der Weg hinauf, wir querten zwei Seitentäler und als wir das dritte erreichten, konnten wir endlich unser Ziel sehen: den Mt. Kenya bzw. eben den Point Lenana, gerade neben dem Hauptgipfel „Batian“. Dem Mckinder-valley entlang marschierten wir den letzten Teil des Weges hinauf in das 4200 m.ü.M. gelegene Shipton’s Camp. Süsse murmeltier-ähnliche Tiere huschten flink über die Steine und schienen keine Angst vor Menschen zu haben: wir konnten bis ca. einen Meter an sie heran! Die insgesamt sechs Stunden reine Marschierzeit sowie die sich bemerkbar machende Höhe führten dazu, dass wir nach der Tea-time ein Nickerchen in den Schlafsäcken nahmen. Joseph gab wieder alles – das Znacht war fürstlich, wenn auch in frostiger Umgebung: der Ess-Saal war nicht geheizt, es zog durch alle Ritzen und Spalten…die Mäuse tanzten wieder Tango in der Nacht und die Höhe führte zu Kopfschmerzen, sprich: die Nacht war kurz und unangenehm.
Am zweiten Morgen wussten wir, welch Zmorge uns erwartete und so schmierten wir uns keine weissen schlapprigen Toastbrote…wieder bei wolkenlosem Wetter marschierten wir nicht direkt auf den Gipfel des Point Lenana, sondern schalteten noch einen Akklimatisationstag ein. Über den „Hausberg-Col (4600 m.ü.M.) führte der Weg hinab zu zwei wunderschönen Bergseen (leider saukalt, also kein Bad…), wiederum über einen weiteren Pass, entlang weiterer Bergseen schlussendlich rund um die beiden Hauptgipfel hinab zum Mackinder’s Camp (4200 m.ü.M.). Nicht minder geheizt, doch mit weniger Kopfschmerzen und voller Vorfreude auf den nächsten „Haupttag“ schliefen wir nach dem obligaten Joseph-Znacht ein paar Stunden. Um halb drei in der Nacht liessen wir uns wecken und nach einem warmen Tee machten wir uns auf die Socken. Der Mond war derart hell, dass wir unsere Stirnlampen gar nicht brauchten. Über eine Moräne führte der Weg steil hinauf, zick-zack, immer höher. Glücklicherweise machte sich die Höhe kaum bemerkbar, Corinne kämpfte ein bisschen mit einer Erkältung, aber ansonsten fühlten wir uns tip-top. Auf 4'800 m.ü.M. erreichten wir um halb sechs die Austrian Hut, wo wir einen heissen Tee serviert erhielten und nach einer halben Stunde Pause wieder aufbrachten. Am Horziont machte sich ein neuer Tag bemerkbar, die Farben waren prächtig! Eisiger Wind kam uns auf dem Gipfelgrat entgegen, teilweise so stark, dass wir auf allen vieren weitergehen mussten.

Auf dem Point Lenana
Der Gipfelaufschwung hielt noch ein paar „wunderschöne“ Tiefblicke gepaart mit Kletterpassagen (2-3. Grad) als Überraschung bereit, wir fühlten ein paar Mal das Adrenalin in uns…eingepackt in Windstopper, Gore-Tex Jacke und Regenhose kämpften wir uns aufwärts. Um sechs dann der grosse Moment: auf dem Point Lenana (4985 m.ü.M.) zu stehen und bei wolkenlosem Himmel den Sonnenaufgang zu geniessen ist und war ein unvergessliches Erlebnis. Davon haben wir geträumt und nun durften wir diesen Moment wirklich erleben. Die Rundsicht war grandios, die aufgehende Sonne verwandelte die zum greifen nahen Hauptgipfel des Mt. Kenya in orangefarbene Naturgebilde. Diesen Moment in Worte zu fassen ist kaum möglich…Die Kälte zwang uns nach etwa einer Stunde zum Abstieg: direkt unter uns sahen wir das Shipton’s Camp, wo wir die Nacht zuvor verbracht hatten. Wie schön wäre nun ein Gleitschirmflug…Nach ca. zwei Stunden Abstieg erwartete uns an der Sonne draussen ein gedeckter Zmorge-Tisch – wie im Bilderbuch. Sonne, Aussicht auf die schroffen Gipfel des Mt. Kenya-Massives, Kaffee und das leckere Heavy-duty-Zmorge…wir haben’s verdient. Um neun machten wir uns wieder auf, auf bekanntem Weg zurück in das Old Moses Camp. Die Füsse und Beine begannen zu schmerzen, die „Blatern“ machten sich bemerkbar, doch all das konnte unsere Laune nicht beeinträchtigen. Die Porters (Träger) überholten uns jeweils in einem Affentempo….Das Wetter machte voll mit, unsere Crew war top und auch die Erkältung von Corinne hielt sich noch in Grenzen. Eine letzte Nacht im Old Moses Camp, ein kurzer Abstieg am fünften Tag zum Sirimon’s Gate des Nationalparks und der Transport im Matatu (Minibus) zurück zur Mountain Rock Lodge, wo Dotschli brav auf uns wartete: das Trekking war ein voller Erfolg und wird uns ein Leben lang in bester Erinnerung bleiben! Den Nachmittag verbrachten wir mit Retablierung: waschen, aufräumen, Füsse hochlagern, auskurieren und Bericht schreiben…Brot backen und als Krönung servierten wir uns zum Znacht ein echtes schweizer Gerber-Fondue (leider das letzte…)!

Tags darauf – das Fondue lag schwer in unseren Mägen, wir waren uns das nicht mehr gewohnt… - legten wir einen Einkaufs- und kurzen Internethalt in Nyanuki ein, bevor wir über neu geteerte Asphaltstrasse nach Meru fuhren. Diesel bunkern und ab in den grossen, aber touristisch kaum bekannten Meru-Nationalpark. Schon kurz nach dem Eingangs-Gate wurden wir belohnt: Elefanten, Giraffen, Zebras, Antilopen, Springböke (ich sag denen so – keine Ahnung, wie sie richtig heissen…), ein wahres Paradies inmitten äusserst abwechslungsreicher Landschaft. Von trockener Savanne bis hin zu den Oasen entlang der Flussläufe und Sümpfe. Wir fuhren, meist im Schritt-Tempo und Corinne auf dem Dach, stundenlang durch diese traumhafte Landschaft und versuchten, möglichst viel von dem Tierreich aufzusaugen. Ein Klopfen von Corinne auf das Dach und ich hielt an, kletterte ebenfalls aufs Dach, um möglichst einen guten Überblick zu bekommen. Etwas mulmig war uns doch zu mute, als sich die Elefantenherde plötzlich uns zuwandte und entgegenkam…auch die Rhinos sind extrem imposante „Viecher“, welchen wir grossen Respekt entgegenbrachten. Gegen 15 Uhr steuerten wir das Public Camp an (die privaten Campingplätze im Park sind –abgesehen von den doch recht happigen Parkgebühren als solches nochmals um einiges teurer) und machten eine Pause, bevor wir zu einer Dämmerungs-evening-game-drive aufbrachen: seht selbst, die Fotos können zwar längst nicht alles wiedergeben, aber einen Eindruck hinterlassen sie allemal. Wir waren überwältigt von der Landschaft und den Tieren…

Um halb sechs in der Früh ging der Wecker, ohne Frühstück zogen wir wieder los, um die Frühaufsteher unter den Tieren zu beobachten. Unterwegs im Busch gabs dann doch noch ein Müesli zum Zmorge, der Hunger machte sich trotz allem bemerkbar. Den Mittag / Siesta verbrachten wir wiederum im Camp: ein Swimmingpool ermöglichte uns ein erfrischendes Bad, bevor wir wieder Brot bucken und das Znacht bereitmachten (damit wir nicht nach dem Evenig-Game-Drive noch in die Küche stehen mussten). Abend- und Morgen-Game-Drive führten uns wiederum schönste Natur- und Tiererlebnisse vor Augen. Und wer hätte das gedacht: sogar eine Löwin durften wir bei ihrer Morgen-Siesta beobachten.

Wie unsere Stubentiger (Millie und Fritzli) lag sie da und schien sich nicht an uns zu stören. Ein Blinzeln, dann wieder die Augen schliessen, ein Kontrollblick und weiterdösen…Ein wirkliches Spektakel erlebten wir, als eine Büffelherde von mindestens 300 Tieren im Galopp die Piste überquerte. Wir spürten das Beben der Erde und das Donnern der Hufe war wohl meilenweit zu hören…solche gewaltigen Schauspiele einerseits und feine kleine Begegnungen, beispielsweise mit kleinen bunten Vögelchen andererseits machten diesen Aufenthalt im Meru-Nationalpark zum besonderen Erlebnis, insbesondere auch, weil dieser Park touristisch kaum bekannt und daher nicht überlaufen ist. Wir sind in diesen zwei Tagen ca. fünf Autos begegnet…

Corinne kämpfte mit einer groben Erkältung bzw. Grippe und bekam von der Fahrt vom Meru-Park nach Nairobi wohl nicht allzu viel mit. Ich fuhr die neun Stunden durch und war froh, am Abend die „Jungle-Junction“ heil und ganz erreicht zu haben. Ohne GPS hätte ich wohl länger gesucht… Hier treffen sich alle Overlander auf der Ostroute, sei es süd- oder nordwärts reisend – es gibt viel zu sehen und zu erzählen, DER Treffpunkt schlechthin. Freies Internet (OK, wenn es denn mal geht…), warme Duschen, riiiiesen Supermarkt in der Nähe – Herz, was willst Du mehr. Zeit, den nächsten Abschnitt zu planen, mit andern Reisenden zu plaudern, Reiseführer auszutauschen, Blog zu aktualisieren…und und und….

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