Sonntag, 30. Januar 2011

Äthiopien, Teil 1: 03.01.11 – 30.01.11

So einfach die Ausreise aus dem Sudan war, so schwierig bzw. mühsam wurde die Einreise nach Äthiopien. Die Bestätigung der schweizerischen Botschaft in Addis Abeba, wonach wir unser Dotschli in Äthiopien nicht verkaufen würden, hatten wir schon in Kairo besorgt. Nun versuchte uns dieser junge Grenzbeamte weiszumachen, dass just vor 3 Tagen eine neue Regelung eingeführt worden sei, wonach wir nun vom Aussenministerium Äthiopiens eine spezielle Bewilligung besorgen müssten, bevor wir einreisen könnten. OK, wir warteten ab und nach ca. 2 Stunden nahm mich derselbe Beamte auf die Seite und erklärte mir, dass er diese Regel brechen würde, wenn wir pro Auto 50 US-Dollar (natürlich nicht für ihn, sondern für seinen Chef) bezahlen würden. Ich machte ihm klar, dass wir dies nicht bezahlen würden. Nach einer weiteren halben Stunde gab er sich damit zufrieden, wenn wir ihm für alle 4 Fahrzeuge 50 US-Dollar bezahlen würden. Die Carnets und die Pässe wurden gestempelt und als wir durch den Zirkus durch waren, wollte er nun die Dollars haben. Ich sagte ihm dann, dass ich diese nur an den Chef persönlich und nur gegen Quittung bezahlen würde. Also suchte ich den Chef und dieser teilte mir mit, dass ich dem jungen Beamten nichts glauben solle…also machte ich mich aus dem Staub und wir passierten die Grenze…Es ist schon unglaublich, wie versucht wird, den Travellern die Dollars aus der Tasche zu ziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass 50 US-Dollar hier in Äthiopien wohl ein Jahresgehalt eines Äthiopiers ist.

Kaum waren wir ännet der Grenze wechselte die Landschaft schlagartig. Die Strasse schlängelte sich um licht bewaldete Hügel, es wurde bergiger und ging bis auf 2200 m.ü.M hinauf. Kleine Dörfer säumten die Strasse und vor allem die Kinder winkten uns stets zu, schrien „money, money“ oder „ui ui ui ui“. Die Strasse wurde nicht vom Verkehr, sondern von Eseln, Ziegen, Schafen, Menschen in Beschlag genommen und leider mussten wir auch mit erleben, dass die Bevölkerung hier sich noch nicht an Verkehr gewöhnt hat. Als ich durch ein Dörfchen fuhr, sprang plötzlich ein ca. 3 Jahre altes Mädchen auf die Strasse hinaus, ohne zu schauen. Natürlich hat es uns nicht wahrgenommen, so dass ich eine Vollbremsung machen musste. 3.5 Tonnen, kein ABS, der Bremsweg schien mir unendlich lang und ich sah schon vor meinen Augen, dass wir das kleine Mädchen erfassen würden. Unsere tausend Schutzengel waren jedoch bei uns und dem Mädchen gelang es, ca. 15 cm vor unserer Stossstange auf die andere Seite der Strasse zu gelangen. Ich hatte einen kleinen Schock, war unfähig, weiterzufahren, so dass Corinne übernahm. In Gesprächen mit andern Travellern erfuhren wir, dass es scheinbar auch Äthiopier gab / gibt, die sich absichtlich anfahren lassen, um dann von den Verursachern mit Geld versorgt zu werden. Seit dem durchqueren wir die Dörfer mit max. 30 km/h…

Weiter gings nach Gondar, wo wir eine äthiopische SIM Karte kauften und am einzigen Automaten äthiopische Birr bezogen. Kurz nach Gondar entdeckte Corinne fast per Zufall eine lokale Bier-Brauerei. Wir machten halt und nach einem Security-Check standen wir inmitten der Äthiopier-Oberschicht, welche im lauschigen Garten die verschiedenen Biersorten, leckeres Essen und Musik genossen. Das liessen wir uns nicht nehmen und schlossen uns an…;-). Ein halber Liter Dunkles kostete gerade mal 70 Rappen…das fühlte sich an wie Ferien!

Da wir die letzten 1-2 Wochen für unseren Geschmack (zu) viel gefahren waren, hatten wir das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung, so dass wir an den Lake Tana, nach Gorgora, ins Kim & Tim-Village fuhren. Dies war die richtige Entscheidung: wunderschön am Tana-See gelegen ist dieses kleine Strohhütten-village, geführt von einem Holländer-Pärchen. Fünf Wochen alte Hunde, Katzen, Vögel, Ziegen und gegen Abend hunderte von Libellen tollten um uns herum und wir genossen die Zeit mit Waschen, Auto reparieren (vorderer Blinker fiel raus, afrikanisch mit Draht geflickt), Reisebericht schreiben, Fotos sortieren…auf unseren Morgen-Wanderungen in die nähere Umgebung konnten wir sogar Wildschweine beobachten! Leider war der See nicht geeignet zu baden: Billharziose (wie schreibt man das??)-Gefahr…zu schön wäre es gewesen, ins kühle Nass einzutauchen. Doch auch so war die Gegend wunderschön, so dass wir fünf Tage dort Ferien machten.

Nun waren wir aber bereit für weitere Taten: schon lange haben wir uns auf die Simien Mountains gefreut. In Gondar kauften wir Milchpulver, Riegel und weiterer Proviant ein und fuhren tags darauf auf einer ungeteerten Piste (es huere gholper, armes Dotschli!) nach Debark. Dort suchten wir das Nationalparkoffice und planten unseren Aufenthalt in den Simien-Mountains: Scout, Muli und Mulitreiber, Kerosenkocher, Karte, Zelt mussten gemietet werden, doch die ganze Organisation war nicht genau so, wie wir es uns gewohnt waren oder uns vorgestellt hatten. So konnte uns der arrogante Herr in Schale beispielsweise nicht erklären, weshalb wir für sieben Tage bezahlen mussten, wenn wir unsere Route doch nur für sechs Tage geplant hatten. Da die Kosten jedoch insgesamt nicht so hoch waren, gaben wir entnervt auf und bezahlten die sieben Tage für all die aufgezählten Komponenten. Der Scout konnte kein Wort englisch, was die anschliessende Material- und Essensorganisation auch nicht gerade erleichterte. Die Verkäufer des Kerosens auf dem Schwarzmarkt erklärten mir, dass ich für die 5 Tage mindestens 5 Liter Kerosen benötigen würde. Da ich weder den Kocher noch den Sprit kannte, kaufte ich die 5 Liter….dass wir aber nur ca. 1.5 Liter benötigten, wussten wir erst nach unserer Rückkehr.


Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht fuhren wir dann mit dem Scout im Auto in den Park hinein, nach Sankabar. Als wir dort ankamen, erklärte uns eine ebenso arrogante Parkwächterin, dass wir nun zusätzlich noch einen Scout zum Bewachen unseres Autos mieten müssten (welcher wohl die ganzen sieben Tage neben unserem Auto sitzen würde). Wir protestierten und stellten das Auto ab, wohlwissend, dass die Diskussion nach unserer Rückkehr erneut aufflammen würde. Das Muli gepackt zogen wir los. Wie gut tat es, endlich unsere Beine zu gebrauchen und uns in der Natur ohne Fahrzeug fortzubewegen! Der Weg führte uns vorerst entlang einer Klippe mit atemberaubender Aussicht über eine weite Ebene mit wunderschönen Felsformationen. Nach einer Bachüberquerung marschierten wir bergauf Richtung „Geech“, unserem ersten Etappenziel. Unterwegs schleppte uns der Scout zu einer einheimischen Familie, wo wir mit selber angebautem, geröstetem, gemahlenem und gekochten Kaffe versorgt wurden. Spannend und ein bisschen unbehaglich zugleich (wie viel sollten wir nun der Familie dafür geben?) sassen wir in der vom Feuer-Rauch vollgequalmten Strohhütte und schauten gespannt zu, wie die Frau den Kaffee zubereitete. Die Uhr schien um drei Jahrhunderte zurückgedreht…Mit den 2 CHF als Gegenleistung lagen wir meilenweit über dem Üblichen, was wir aber erst Tage danach erfahren hatten. Im Camp angekommen, schlugen wir unser Zelt auf und kochten unser Nachtessen. Im Park-Office erklärte uns der Herr im Anzug, dass wir für den Scout kein Essen mitnehmen müssten – er versorge sich selber. Als der Scout jedoch weder Essen noch Wasser dabei hatte, teilten wir unser Essen mit ihm, auch wenn wir nicht gerechnet hatten und uns das gezielte Ausnützen des schlechten Gewissens der Touristen durch die Organisation gegen den Strich lief. Die Nacht war frostig und am nächsten Morgen, nach kaum ein paar Stunden wirklichen Schlafes, war unser Zelt tatsächlich mit Reif überzogen. Die Höhe bzw. fehlende Akklimatisation bereitete vor allem mir Kopfschmerzen (3600 m.ü.M.) Nach einem kurzen Frühstück zogen wir Richtung Inet Gogo los: Ein Gipfel mit toller Rundsicht über fast das ganze Nationalparkgebiet. Der Scout zeigte uns Flora und Fauna, so gut es unsere Verständigung überhaupt zuliess: Von Adler, Ehiopian Wolf (oder Red Fox genannt) über Gelaba Baboons (Affenart), Ibex (entspricht laienhaft ausgedrückt unserem heimischen Steinbock) und sonstigen kleineren Vogelarten hielt der Park wirklich, was auf der Rückseite der Karte aufgedruckt war. Die nächste Nacht im Camp war nicht viel besser, ein paar Stunden unruhigen Schlaf mit Kopfschmerzen mussten ausreichen. Dafür war der Moment umso schöner, als wir losmarschierten…Morgenstund hat Gold im Mund! Der Mount Buwahit (4430 m.ü.M.) wartete als nächstes Ziel. Die Höhe machte uns nicht mehr so zu schaffen, wir kamen gut voran und genossen schon bald die grossartige Aussicht über die umliegende Landschaft. Wir entschlossen uns nicht für die Normalroute sondern stiegen in ein kleines Dorf ab, wo wir die nächste Nacht verbringen wollten. Dass dies ein Fehler war, bemerkten wir, als der Scout im Dorf nicht wusste, wo wir nun nächtigen sollten. Er deutete auf eine Wiese direkt vor dem Dorf, wo wir, wohl ahnend, dass wir keine Minute unsere Ruhe haben würden, unser Zelt aufstellten.

Keine Sekunde später war die Schar bereits vor Platz: vom Zweijährigen bis zum 20-jährigen war wohl fast die ganze Dorf-Kinderschar versammelt und schaute uns zu. Die frecheren unter ihnen wagten sich, uns immer näher zu kommen und um Geld, Kleider oder Kugelschreiber anzubetteln. Da wir nicht einfach ohne Gegenleistung verteilen wollten, kauften wir im „Dorfladen“ völlig überteuerte Seife, Salz und einen weiteren Kaffee. Wir waren die Attraktion in Arkwasie…doch wohl dabei war es uns ganz und gar nicht. Wohl das erste Mal waren wir uns reuig, dass wir nicht das gleiche Programm gewählt hatten wie alle andern Touristen ;-). Dies war auch der Grund, weshalb wir unser Programm um einen Tag verkürzten und schon am nächsten Tag den Rückweg antraten. Der Weg führte uns weiter durch wunderschöne Landschaften, doch die Kinderschar, welche uns die ersten eineinhalb Stunden begleitete (bis zur Schule – unser Weg war „leider“ derselbe), war unangenehm und nervig. Am fünften und letzten Tag nahmen wir den Rückweg nach Sankaber unter die Füsse. Zurück beim Auto ging die Diskussion über den Parking-Scout von Neuem los…was unangenehmes Gefühl hinterliess. Doch Corinne und ich waren uns einig, dass die Einheimischen – auch wenn sie auf das Geld der Touristen angewiesen sind – nicht tun und lassen (sprich: Touristen verarschen) konnten, wie es ihnen beliebt. Wir versuchten zu feilschen und ich bezahlte ihnen eine angemessene Summe als Parkgebühr, doch die wollten sie nicht haben…auf Rückmeldung im Parkoffice in Debark erklärte uns der schicke Mann im Anzug, dass die Leute oben in Sankabar keine Parkgebühren hätten verlangen dürfen…Fazit der Simien-Mountains: das Trekking war grandios, die Organisation jedoch gewöhnungsbedürftig bis äusserst fraglich (katastrophal).

Die Dusche im Hotel genossen wir ebenso sehr wie das feine Znacht im Restaurant. Das Auswärts-Essen ist hier in Äthiopien beinahe preiswerter als einzukaufen und selber zu kochen: ein Znacht kostet zwischen 2-3 CHF.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Aksum im Nord-Osten des Landes: neun Stunden (!) teilweise üble Offroad-Piste, Dotschli und wir waren fix und fertig, als wir dort ankamen. Wir fuhren durch kleine Örtchen, wo wieder die Zeit stillzustehen schien, doch in ein paar Monaten / Jahren, wenn die Strasse geteert sein wird, dürfte sich das sehr schnell ändern. Riesige Baumaschinen arbeiteten am Strassenbau. Die Temperatur stieg wieder auf 35 – 45 Grad und wir waren heilfroh, dass Dotschli eine Klimaanlage hat, auch des Staubes wegen, der sonst durch die offenen Fenster eingedrungen wäre…In Aksum legten wir einen Tag Ruhepause ein, um unsere Wäsche zu waschen und Dotschli auf Vordermann zu bringen. Tags darauf fuhren wir auf direktem Weg nach Mekele, wo wir Fränzi, Gerry und die belgische Familie „7 à vivre“ wieder trafen, um zusammen einen Trip in die Danakil-Wüste zu unternehmen. Abends in Mekele besorgten wir Futter für uns alle sowie für eine nicht ganz bekannte Anzahl Guides / Führer für 4-5 Tage, welche uns begleiten würden. Dann gings am nächsten Morgen los: wieder offroad, aber noch nicht allzu schlechte Piste runter in die „Danakil-Depression“, dem tiefsten Punkt Afrikas (-116 m.u.M). Laut Führer sei dies das unwirtlichste und heisseste Gebiet der Erde, Touristen mit Herzproblemen sollten doch bitte dieses Gebiet nicht besuchen…. Das Klima und die Landschaft war von Beginn weg sehr abwechslungsreich: von 13 Grad und Nebel auf dem Pass bis dann heisse trockene Luft in der Ebene unten, verwundene Felsformationen, steil abfallende Flanken und hügelige Landschaft weiter unten. In einem Dorf mussten wir uns registrieren und zu unserem einen Guide, der uns schon seit Mekele begleitete, kamen weitere 2-3 (ich weiss es nicht mehr so genau, weil sie alle im Lastwagen der Belgier mitgefahren sind…) Guides oder Beschützer oder was auch immer dazu. Sie machten jedoch nicht den Eindruck, als wären sie im Ernstfall bereit und tauglich, um wirklich für Sicherheit zu sorgen, auch wenn ihre Magazine wirklich voller Munition waren. Nach etwa einer Stunde Diskussion in diesem Dorf durften wir endlich weiterfahren, die Hitze, das Geholper und die Müdigkeit nagten an unseren Nerven und wir waren dann froh, als wir endlich in einem nächsten kleineren Dorf unser Camp aufschlagen konnten. Spaghetti für alle, gekocht im Lastwagen, da es derart gewindet hat und ab die Post ins Dachzelt. Tags darauf stand der Vulkan Erta Ale auf dem Programm. Doch ob wir diesen überhaupt erreichen würden, war uns ein paar Mal nicht ganz klar. Zuerst streikte Gerry’s Landy, der Dieselfilter wollte gewechselt werden. Dann blieb der Lastwagen von Laurent mehrere Male im Sand / weichem Boden stecken, da es tags zuvor geregnet (!) hatte. Ich hätte auch nicht gedacht, dass wir mit unserem Bergematerial und unseren kleinen Fahrzeugen einen steckengebliebenen Lastwagen befreien können…

so suchten wir uns immer wieder neue Wege durch das unwegsame Gelände, bis wir schliesslich in ein nächstes Dorf kamen, wo wir zum Häuptling ins Zelt geleitet wurden. Dort versammelten sich an die zwanzig weitere Männer, alle bewaffnet, welche zuerst mal ein Schweizer Sackmesser verlangten, dann ein Wort nach dem andern, und als sie die Kinder der Belgier zu Gesicht bekamen, war das Eis dann vollends gebrochen und wir konnten – mit weiteren ca. 5 Guides – weiterfahren. Im Lastwagen waren also nun etwa 5, auf unserem Dach 2 und auf dem Dach von Fränzi und Gerry auch wiederum 2 Begleiter dabei. Die letzte Stunde führte uns im Schritt-Tempo über Lava-Gestein, der reinste Horror für die Reifen…wiederum todmüde von der langen Fahrerei setzten wir wieder die Feldküche in Gang, denn die vielen Guides wollten versorgt werden. Spaghetti zum Zweiten, für die Guides von Hand, versteht sich, aber es war ja schon dunkel. Um ein Uhr Nachts liessen wir uns wecken und traten den Marsch auf den Vulkan an. Dank Vollmond brauchten wir unsere Stirnlampen kaum, es war ein eindrücklicher Aufstieg zum Krater. Nach ca. 2.5 Stunden kamen wir oben an – für mich ein unvergesslicher Moment.


Im Krater brodelte und zischte es, die Lava glühte, floss von der einen Seite zur andern, es blubberte und manchmal entluden sich richtige Eruptionen paar (Centi-) Meter hoch. Der Guide erklärte uns, dass der Vulkan, welcher zu den aktivsten der Erde gehört, alle 3 Monate einen grossen Ausbruch habe und der Krater immer wieder neu forme. Bis nach der Dämmerung bewunderten wir dieses Naturschauspiel, bevor wir dann wieder den Abstieg antraten. Vergessen waren die mühsamen Momente im Auto, das Warten und das Geholper – die Nacht auf dem Ela Arte belohnte die Strapazen. Nach einem kurzen Frühstück gings wieder retour zum ersten Camp, wiederum etwa acht Stunden offroad auf staubigen Pisten durch die Savanne. Am nächsten Tag fuhren wir über einen Salzsee nach Dallol zu schwefel XXX , wo wir ein weiteres Naturwunder bestaunen konnten. Diese Farben und Formen in Worte zu beschreiben ist recht schwierig, daher schaut Euch einfach die Fotos an…Seit Jahrhunderten gewannen die Äthiopischen Nomaden von der Danakil-Wüste Salz. Noch heute wird diese Tradition weitergelebt: von Hand wir die Salzkruste aufgeschlagen, abgetrennt, die Salzplatten zurechtgeschnitten und per Esel oder Dromedar nach Mekele transportiert. Je weiter die Salzplatten transportiert werden, desto mehr steigert sich ihr Wert. Auch dies war eindrücklich, vor allem wenn man bedenkt, dass der Abbau und Transport heutzutage mit anderen Mitteln gemacht werden könnte. Danach traten wir den „Heimweg“ nach Mekele an. In den verschiedenen Dörfern wurden die Guides wieder abgeladen, nur noch einer begleitete uns bis Mekele zurück. Doch so einfach war die Rückreise dann doch nicht, es wäre ja zu einfach gewesen: da es wieder geregnet hatte, verwandelte sich die Piste in eine schmierige Rutschbahn, ca. 20 cm Schlamm war teilweise auf der Fahrbahn. Für uns Allradler weniger ein Problem, doch vier andere, teilweise „afrikanisch“ beladene Lastwagen ohne Allradantrieb standen an einem steilen Stück derart verkeilt in einander, dass wir nicht passieren konnten. Ein Lastwagen konnte keinen Luftdruck aufbauen um die Bremsen zu lösen, weil eine Leitung kaputt war. Zwei weitere Lastwagen rutschten in dem Matsch ineinander und ein weiterer Laster, welcher versucht hatte, diese andern zu umfahren (es waren ja noch ein paar cm frei), steckte auch fest. Nun hatten wir die Wahl, dort an diesem steilen, matschigen Strassenstück zu übernachten oder zu versuchen, die Laster freizubekommen, so dass wir passieren konnten. Wir entschieden uns für Letzteres…Nach der Reparatur der Luftleitung gelang es uns dann schliesslich nach etwa 4 Stunden, einen Weg für uns freizubekommen. Doch die andern Führer, welche ihre Laster immer noch nicht frei hatten, wollten uns nicht passieren lassen, bis wir sie auch aus dem Schlamm gezogen hatten…..da dies aber nicht so einfach war, versuchten wir dann so rasch als möglich wegzukommen – doch wo war unser Guide? So waren die letzten Sekunden dort an diesem steilen Strassenstück recht hektisch, wir hatten wirklich Angst, dass uns die andern Lastwagenführer unsere Autos kaputtschlagen würden…doch wir hatten Glück, der Guide rannte uns nach so schnell er konnte, die andern zwar auch (waren glücklicherweise weniger schnell…), so dass wir heil davonkamen und den Rest der Strecke ohne Probleme schafften. Um zwei Uhr Morgens kamen wir dann in Mekele an. Leider las ich vom Znacht im Hotel eine weitere Magenverstimmung auf, welche mich mit Erbrechen und Durchfall flach legte. So konnte ich auch am Dinner, zu welchem wir vom Tour-Organisator eingeladen waren, nicht teilnehmen. Die zwei weiteren Tage verbrachten wir mit Waschen, Service am Auto und wieder Bereitmachen für die weitere Reise. Dieser Trip in die Danakil-Wüste war anstrengend, aber ein unvergessliches Erlebnis.

Als nächstes Ziel stand Lalibela auf dem Programm. Die aus dem Felsen gemeisselten Kirchen gelten als Highlight Äthiopiens – ein „must-see“. Die Strasse führte uns von Mekele durch wunderschöne Landschaften, welche durch schönstes Wetter und eine grandiose Sicht auf ein Nebelmeer noch märchenhafter erschienen. Wie gerne wären wir ein paar Mal ausgestiegen und zu Fuss weitergewandert, doch wir kamen mit dem ewigen „Umringt-sein“ gepaart mit „you you you, give me money, give me pen, give me….“ nicht so locker klar, als dass wir es gemacht hätten. Schade, denn die Landschaft war wirklich atemberaubend. Die Strasse schlängelte sich auf ein 3600 m.ü.M hohes Plateau, bevor wir dann wieder auf einer Piste Lalibela ansteuerten und müde nach 8 Stunden non-stop ankamen. Zu unserer Freude trafen wir dort ein spanisches Pärchen wieder, welche wir in Debark / Simien Mountains kennengelernt hatten – es wurde ein lustiger Abend. Tags darauf kauften wir uns Tickets zur Besichtigung der Kirchen von Lalibela. Diese wurden im 12. Jahrhundert aus dem Fels gemeisselt, eine wahrlich beeindruckende Arbeit! Ein Tag Kultur war dann doch genug, so dass wir tags darauf mit Raymond und Leda (unseren spanischen Freunden) einen Guide engagierten und eine wunderschöne Wanderung in die umliegenden Berge unternahmen. Spontan entschieden sich Ray und Leda, den Rückweg nach Addis Abeba mit uns unter die Räder zu nehmen, so dass wir zwei weitere Tage gemeinsam unterwegs waren. Schade, dass sie in einer Woche nach Hause fliegen müssen, wir hatten es sehr gut zusammen…

Nun sind wir in Addis Abeba und bereiten uns mental auf weitere Botschatsbesuche vor – das kenianische Visum muss besorgt werden und der schweizerischen Botschaft müssen wir auch einen Besuch abstatten. So, soviel zum Norden Äthiopiens: wunderschöne Landschaften, aber die Leute (vor allem die Kinder) sind derart nervig, dass wir das Land nur beschränkt geniessen können.

Samstag, 8. Januar 2011

Sudan: 21.12.10 – 03.01.11

Die mentale Vorbereitung aus dem letzten Reisebericht hat nicht viel geholfen. Es kam anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Doch das ist ja eigentlich nichts Neues. Das ägyptische Ausreiseprozedere begann bereits in Assuan-City, wo wir – eigentlich auch dies nichts Unbekanntes – Papiere stempeln liessen, Gebühren bezahlten und vor allem eines: warteten. Aber dass dies gerade einen GANZEN Tag in Anspruch nehmen würde, hätten wir auch nicht gedacht. Am nächsten Morgen wurden wir (das heisst alle Europäer mit Fahrzeugen, rund 10 Fahrzeuge) von der Polizei zum Hafen von Assuan gebracht, wo wir weitere Stempel, Briefmarken und sonstige Papier erhielten (bzw. kauften) und auch das Carnet abstempeln liessen. Die Frauen machten sich derweil auf den Weg, sich auf der Fähre einen Platz auf Deck zu ergattern, denn solcher war unter den Passagieren heiss begehrt:
Unglaublich, was sich da abspielte: Mit unseren Rucksäcken bewaffnet stürmten wir durch die Menschenmenge Richtung Boot- immer mit den Ellbogen voran. Da es nur ein winziger Eingang gab und dieser dauernd verstopft war, kamen wir gehörig ins Schwitzen. Endlich im Boot angekommen, suchten wir sofort das Deck, nur leider war die Tür verschlossen. Okey, runter und den nächsten Ausgang Richtung Deck suchen. War auch nichts. So fragten wir die verschiedensten Leute nach dem Weg- immer noch mit den Ellbogen voran- und kämpften uns durch die verschiedensten Etagen- ohne Erfolg. Langsam wurde ich ungeduldig und verlangte lauthals, dass jetzt sofort jemand die Türe zum Deck öffnet. Dank Mr Salah klappte dies beim 3.Versuch und natürlich waren 2/3 des Decks bereits mit Teppichen und Taschen belegt. Zum Glück fanden wir neben der Kapitänskoje noch Platz für gerade 4 Personen und wir 2 Frauen verbarrikadierten sofort alles. Dies war auch nötig, denn 1 Stunde später war jeder cm besetzt und ich musste (bis die Männer kamen) unseren Platz heftig verteidigen.

Als ich Dotschli – welches zusammen mit den andern Fahrzeugen nicht auf der Passagier-Fähre mitkam sondern auf einem Ponton separat und natürlich langsamer als wir – auf das Ponton gebracht habe, bahnte ich mir auch einen Weg auf das Deck und war froh, oben angekommen zu sein. In den unteren Decks sassen, lagen oder standen hunderte von Passagieren in den Gängen, auf dem Boden, einfach überall. Dass die Hygiene der Menschen manchmal nicht derjenigen unserer Breitengraden entspricht, muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen, und die Hitze und das Gedränge lieferten das Ihre bei, um dazu zu führen, dass ein Aufenthalt dort unten für uns kaum aushaltbar war. Corinne und Fränzi hatten jedoch Glück und konnten ein super Plätzchen für uns vier besetzen und erfolgreich verteidigen. Die Nacht war dennoch kurz…

Am nächsten Mittag trafen wir in Wadi Halfa ein. Dotschli und Pumba würden erst einen Tag später dort ankommen, so dass wir uns vom Hafen Richtung Dorfkern aufmachten. Das Einreiseprozedere begann damit, dass wir uns registrieren lassen mussten. Und wieder dasselbe: Schalter hier, Formular da, Fotokopie machen lassen, Foto aufkleben hier, Gebühren bezahlen (knapp 40 CHF pro Person!), Marken aufkleben etc. Die Stunden vergingen….Zusammen mit Roger und Marina (junges Pärchen vom Belpberg) und Neil und Sylvie (junges Pärchen aus Südafrika) sowie Martin (Deutscher) quartierten wir uns in einem Hotel im Innenhof ein und verbrachten einen geselligen Abend in einem kleinen sympathischen Restaurant. Tags darauf holten wir uns die notwendige Foto-Erlaubnis ein. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Für ca. 6 CHF muss sich jeder Tourist im Sudan eine Erlaubnis kaufen, damit er fotografieren darf. Natürlich wieder mit Formular, Foto und Geduld. Gegen Mittag kam dann der Ponton mit den Fahrzeugen an – welch Erleichterung: die Autos waren unversehrt und so, wie wir die Fahrzeuge verladen hatten. Zuerst versuchten wir, die Einreise der Fahrzeuge ohne Hilfe von Schleppern zu erledigen. Doch die Bürokratie und der Filz war zu stark, so dass wir nach ca. 2 Stunden aufgaben und für 40 US-Dollar einen Schlepper beizogen, damit wir am gleichen Tag noch wegkamen. Wir hatten uns mit Roger, Marina, Neil und Sylvie zusammengeschlossen und fuhren noch ca. 5 km in die Wüste, um unser Nachtlager aufzuschlagen. Wie froh waren wir, wieder in unseren Betten zu schlafen und nicht vom Muezzin geweckt zu werden!

Nach einem üppigen Frühstück fuhren wir dem Nil entlang Richtung Dongola. Pause mit kurzem Bad im Nil – nein, kein Krokodil hat uns gefressen – und erster Kontakt mit einheimischer Bevölkerung, nubischen Sudanesen. Zurückhaltend, freundlich und überaus angenehm im Vergleich zu den meist aufdringlichen Ägyptern…Den 24. Dezember verbrachten wir nicht zu acht, nein, sondern – hm…wie viele waren es nun genau? – zusammen mit einer Familie aus Paris (zu fünft in einem Lastwagen für 3 Jahre unterwegs: www.chamaco.fr) und einer Familie aus Belgien (zu siebt in einem Lastwagen für 1 Jahr unterwegs: www.septavivre.be). In einem kleinen Dorf kauften wir mehrere Güggeli, Gemüse und Brot ein und bauten uns dann an unserem Rastplatz in der Wüste aus Steinen einen Ofen, in welchem frisches Brot, Chicken, Schokoladenkuchen und Kartoffeln zubereitet wurden. Alle haben ein bisschen am Weihnachtsmahl beigetragen. Muli-Kulti an einem riesigen Weihnachtstisch! Am 25. Dezember genossen wir wieder einmal einen Tag frei: Reisebericht schreiben, am Auto basteln, Nähen, Plaudern, Musik und Fotos austauschen, putzen…das tat gut!

Weiter gings dem Nil entlang auf einer Strasse, welche wohl erst vor kurzem geteert wurde. Die Dörfer in dieser Gegend waren noch ursprünglich, alle aus Lehm gebaut. In Dongola trennten wir uns von Fränzi, Gerry und den zwei andern Pärchen. Wir schlugen den direkten Weg Richtung Khartoum ein und wollen den recht langen Umweg nicht fahren, um weitere Pyramiden zu sehen. Der Weg führte uns vorerst weiter am Nil entlang Richtung Süden – Landwirtschaft zur Selbstversorgung mit primitivsten Mitteln: alte Dieselgeneratoren pumpen Wasser aus dem Nil auf die Felder, welche alle von Hand besorgt werden. Mais, Zuckerrohr, Hirse und uns unbekannte Pflanzen werden angebaut. Überaus freundliche und zurückhaltende Bauern zeigten uns voller Stolz ihre Felder und Wasserkanäle zur Bewässerung.

In Abu Dom zweigten wir direkt Richtung Khartoum ab, wiederum hinein in ein grosses Wüstengebiet. Nach einer ruhigen Nacht bestiegen wir einen kleinen Berg mitten in der Einöde – grandiose Aussicht und – fast wie zu Hause im Schnee nur diesmal mit Sand-Wächten, gemischtem Gelände am Gipfel und spassigem Abstieg im weichen Sand. Ein weiterer Tag im Auto, am Abend waschen und Auto versuchen zu reparieren: Obwohl der Schalter auf den hinteren Zusatz-Tank gestellt war, nahm der Motor vom vorderen Haupt-Tank…also wechselte ich erst mal den hinteren Dieselfilter und der sah wirklich recht schlimm aus. Dass ich und die Militärplane danach mit Diesel getränkt waren, wäre nicht nötig gewesen…Doch leider war damit das Problem nicht gelöst – der hintere Tank wurde nicht mehr „angesteuert“. Am Abend dann “ mmmh“, feine Berner Rösti aus dem Beutel und Zucchetti zum Znacht ;-).

Am nächsten Tag kam endlich Khartoum in Sicht. Zuerst versuchten wir, bei der offiziellen Toyota-Garage einen Ersatz-Dieselfilter zu kaufen. Leider vergeblich,da dies kein Original-Toyota-Filter war (der Zusatztank ist nicht Original, sondern ein Zubehör, das nachträglich eingebaut wurde). Weitere 3 Stunden Suche im Schrauberviertel von Khartoum brachten leider nicht den gewünschten Erfolg. Glücklicherweise trafen wir einen reichen Sudanesen (in Deutschland studiert, Inhaber einer Wasserfirma), der uns weiterhalf und uns einen ähnlichen Filter und einen Dieselkanister besorgte (zum Umfüllen, wenn wir das Ventil nicht flicken können). Partout wollte dieser weder Geld noch sonstwas dafür haben! Sudanesische Gastfreundschaft einmal mehr. Auf dem Campingplatz in Khartoum trafen wir die andern drei Pärchen wieder und wir machten uns auf, die Vorräte wieder zu füllen. Im modernen Einkaufszentrum bekamen wir fast alles, was wir in der Migros auch kaufen könnten. Die Preise waren jedoch happig (fast Schweizer Niveau) und das Einkaufszentrum dementsprechend nur von der khartoumer Oberschicht besucht, sprich: fast leer.

Nun wollten wir den Dinder Nationalpark im Süden Sudans besuchen. Aus Reiseberichten las Neil, dass die Ticktes dafür in Dinder selber gekauft werden müssten. Ein weiterer Tag im Auto über Wad Madani, Sennar und Singa, bis wir dort eintrafen. Im Büro des Oberguru nahm dieser selber erst einmal unsere Personalien auf und nannte uns den Preis des Nationalparks: 100 US-Dollar pro Person pro Tag. War das nun ein Witz oder nicht? Leider nein. Wir protestierten, worauf dieser ausrichten liess, dass wir den Park gar nicht mehr besuchen dürften. Als wir ihm dann erklärten, dass wir alle Internet-Homepages hätten und schreiben würden, dass dies eine Abzocke sondergleichen sei und dann niemand mehr in den Park kommen würde, erhielten wir plötzlich die Genehmigung. Der Preis würde dann am Eingang des Parks festgelegt werden, er habe darauf keinen Einfluss. Wir bekamen einen bewaffneten Guide mit und fuhren ca. 150 km offroad (= 6 Stunden!) zum Parkeingang. Und dies an Silvester! Die Autos wurden arg strapaziert, es schüttelte und schlug andauernd, die „Strasse“ bzw. der Track war mieserabel. Müde kamen wir gegen 18 Uhr am Parkeingang an, wo wir wieder registriert wurden und – welch Wunder – der Preis noch nicht festgelegt werden konnte. Wir müssten dafür ins Camp im Park fahren, weitere 28 km, hiess es. OK, machen wir doch. Eine weitere Stunde nun durch den Park, leider schon im Eindunkeln. Die Vegetation änderte und wir sahen sogar Affen (OK, ich leider nicht, da ich meine Augen auf dem Weg hatte…), diverse Vogelarten und sowas wie Antilopen. Der Weg wurde immer enger, die Büsche und Bäume kratzten an unseren Autos, ein übles Geräusch…Beim Camp angekommen erklärten uns die Verantwortlichen dort, dass wir 100 US-Dollar pro Person pro Tag zu bezahlen hätten….nach unserem Protest hiess es dann, dass es noch 50 Dollar seien und so ging es hin und her, bis wir für 50 Dollar für uns alle eine Nacht dort verbringen hätten dürfen. Auch das war noch zuviel – wir sahen aufgrund der Dunkelheit nichts und hätten den Park am Morgen schon wieder verlassen müssen. Als dann auch die Toilette kosten sollte, platzte Neil der Kragen und wir packten unsere sieben Sachen und erklärten, dass wir den Park jetzt noch verlassen würden. Dies versuchten sie zu verhindern, da in der Nacht nicht gefahren werden dürfe und wir ja schon im Park seien und nun bezahlen müssten. Doch nach alledem war uns das ziemlich egal und wir fuhren los. Der Guide – welcher die ganze Zeit zwischen den Fronten zu vermitteln versuchte – war verzweifelt, doch wahrscheinlich wusste er wohl schon zu Beginn des „Spielchens“, wie dieses ablaufen würde. Also fuhren wir weitere 2 Stunden durch den Busch – den Jahreswechsel verbrachten wir also im Auto, immerhin konnten wir uns kurz per Lichthupe gratulieren…So, genug Nationalpark, genug Sudan, jetzt wollten wir Richtung Äthiopien. Doch dies war gar nicht so einfach, weil wir wirklich im sudanesischen Busch waren und ohne „richtige“ Karte (auf unserer waren kaum Tracks eingezeichnet), ohne Tracks im GPS die Orientierung gar nicht so einfach war. Also fuhren wir mit Hilfe des Kompasses in die ungefähre Richtung, in welcher wir die Hauptstrasse nach Äthiopien vermuteten. Die Wege führten leider mehr als einmal in eine Sackgasse, einen Sumpf oder verliefen sich im Nichts…

Dafür sahen wir Orte, welche noch richtig ursprünglich waren, die Leute dort wohl noch nie einen Tourist oder eine weisse Person gesehen hatten. Es war wirklich spannend und abwechslungsreich…Auch eine schöne Offroad-Einlage sorgte für Spannung. Die Temperaturen kletterten auf ca. 40 Grad und wir waren das erste Mal richtig froh, dass Dotschli eine Klimaanlage hat.

In Gedaref füllten wir Wasser, Diesel und Vorräte auf und fuhren Richtung Grenze. Die Ausreise aus dem Sudan war rasch erledigt, ein Kinderspiel im Vergleich zur Einreise in Wadi Halfa.


Fazit Sudan:

Landschaftlich bietet der Sudan als Reiseland ausser der langen Nil-Oase und den verschiedenen Wüstengebieten nicht wahnsinnig viel. Die Leute hingegen begegneten uns im Vergleich zu den Einwohnern Ägyptens sehr unaufdringlich, freundlich, zurückhaltend und hilfsbereit. Wir wurden kein einziges Mal um Geld oder sonstige Dinge gebeten. Da wir viel selber gekocht hatten, können wir über das sudaneische Essen nicht viel sagen. Die Gemüsestände waren jedoch reichhaltig und das Fladenbrot war wiederum überall zu erhalten. Ausser die Episode im Dinder-Nationalpark sowie der Einreise in Wadi Halfa erlebten wir den Sudan als positiv, insbesondere deshalb, weil wir so viel und vorallem ungestört in der Wildnis campen konnten.